Saterfriesisches Wörterbuch
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Baal (a), do Bale, die

Ball, große Tanzveranstaltung.

Baal (b), do Bale, die

Ball, Spielball.

älke

jeder, -e, -es: alle Einzelnen einer Gesamtheit ohne Ausnahme: 1.1 älke Bäiden kreeg n Baal : jedes Kind erhielt einen Ball. 1.2 wie häbe ju Kroanke älke Dai bisoacht : wir haben die Kranke jeden Tag besucht. 1.3 nit älke Fauene doarste sneeuwends/ snäivends uutgunge : nicht jedes Dienstmädchen durfte sonnabends ausgehen.

wägstete

1. wegstecken: stete dien Knippe wäg! : stecke deinen Geldbeutel weg! 2. wegstoßen: hie stiet/statte dän Baal weg : er stieß den Ball weg. 3. mit der Forke fortschaffen: wie mouten do uur Jíerven wägstete : wir müssen die anderen Garben mit der Heugabel fortschaffen.

wägslo

wegschlagen, fortschlagen: die Torwart sluug dän Baal wäg: der Torwart schlug den Ball weg.

wägsakje

1. einschlafen, einschlummern: iek waas so wúrig, dät iek fluks wägsakkede : ich war so müde, dass ich sofort einschlief. 2. sinkend außer Reichweite geraten: die Baal sakkede mie wäg; iek kreeg dät Wíerks nit moor tou pakjen : der Ball sank mir so weg; ich bekam das Ding nicht mehr zu packen.

wägrulje

wegrollen: die Baal is mie wägruld : der Ball ist mir weggerollt.

uut/ute

1. hinaus, heraus, besonders als trennbarer Verbzusatz: 1.1 do Bäidene lope uut un ien: die Kinder laufen hinaus und herein. 1.2 ju gooide dän Baal tou t Finster uut : sie warf den Ball zum Fenster hinaus. 1.3 uut un ien gunge : regelmäßig im Hause verkehren: hie gungt bie uus uut un ien : er ist regelmäßig bei uns zu Gast. nach Verben deutet uut eine Intensivierung an: 2.1 hie gierde (et/dät) uut fon Piene : er schrie vor Schmerz laut auf. 2.2 hie puustede (et/dät) uut : er keuchte laut. 3. bezeichnet den Stoff, aus dem etwas besteht oder hergestellt worden ist: ju Halloozje is uut Gould : die Uhr ist aus Gold. dät Soakslämt is uut Stäil : die Messerklinge ist aus Stahl. 4. vorbei, Schluss, zu Ende: 4.1 in dän Súmer is ju Skoule uut: im Sommer ist die Schule vorbei. 4.2 do koom die Kat mäd de wiete Snute, un dan waas dät Fertälster ute: dann kam die Katze mit der weißen Schnauze, und dann war die Erzählung zu Ende. 4.3 nu mout ju Kibbeläi uut weze: jetzt muss das Gezänk zu Ende sein. 5. erloschen, nicht mehr brennend, ausgeschaltet: dät Skienfät is uut : die Laterne ist erloschen.

ute

1. aus, zu Ende, vorbei, erledigt: nu is dät Spil ute : jetzt ist das Spiel zu Ende. 2. (Holz) dürr, vertrocknet. 3. (Sport) außerhalb der Spielfeldgrenze: iek kuud sjo, dät die Baal ute waas : ich konnte sehen, dass der Ball aus war. 4. (Kinderspiel) ausgeschieden: wie häbe die fúunden, un nu bääst du ute : wir haben dich gefunden, und jetzt bist du ausgeschieden, hast deine Spielberechtigung verloren.

truchsmiete

hindurchwerfen: ju smeet dän Baal truch dät epene Finster truch : sie warf den Ball durch das offene Fenster hindurch.

tousmiete

1. zuwerfen, zuschmeißen: 1.1 ju smeet dän Däksel fon ju Kiste tou : sie warf den Deckel der Truhe zu. 1.2 die ene smit dän uur dän Baal tou : der eine wirft dem anderen den Ball zu. 2. zuschütten: n Doabe, n Sloot tousmiete : eine Grube, einen Graben zuschütten.

stoltje

abspringen, abprallen: die Baal stoltet fon de Múre: der Ball prallt von der Mauer ab. → stoitje

stoitje

1. prallen (is): die Baal stoitet fon de Múre ou / tourääg : der Ball prallt von der Mauer ab/zurück. 2. hinaufspringen (is): die Baal stoitet in de Lucht : der Ball springt in die Luft hinauf. 3. dribbeln; aufspringen lassen: wie stoitje dän Baal : wir dribbeln den Ball.

skjote iek skjote, du skjutst, hie/ ju skjut, wie skjote; skoot, skoten; is/häd sketen; skjut/skjote! skjotet!

1. schießen: fergenen Häärst häd uus Babe twäin Harte sketen : vergangenen Herbst hat unser Vater zwei Hirsche geschossen. angrenzen an: sien Lound skjut an uus Búräi : sein Land grenzt an unseren Bauernhof. 3. (Flüssigkeit) strömen (is): dät Roor is breken, un dät Woater skjut deeruut : das Rohr ist gebrochen, und das Wasser strömt da heraus. 4. (Milch) gerinnen; sauer werden (is): ju Moalk häd tou loange in ju Sunne steen un is sketen : die Milch hat zu lange in der Sonne gestanden und ist sauer geworden. 5. reinigen: Roage skjote : Roggen reinigen. 6. schnellen; sausen, mit hoher Geschwindigkeit gehen oder fahren (is): 6.1 hie skoot an mie fóarbie, as wan hie Fjúur in de Moarze hiede : er schnellte an mir vorbei, als wenn er Feuer im Hintern hätte. 6.2 do Bäidene skoten in t Bääd : die Kinder schnellten ins Bett. 6.3 in dän Sin skjote : einfallen. 7. (Pflanze) aufsprießen, aufschießen (is): do Ploanten skjote in t Säid : die Pflanzen setzen Saat an. 8. zu wachsen beginnen (is): die Roage, die Heeuwer skjut : der Roggen, der Hafer beginnt zu wachsen. 9. einen stechenden Schmerz verursachen (is): dät loange Moaljen is mie in dän Rääg sketen : die lange Malerarbeit hat mir einen stechenden Schmerz im Rücken verursacht. 10. (Tau) ablaufen lassen; loslassen (is/ häd): läit dät Tau man skjote! : lass das Tau nur ablaufen! 11. fallen, stürzen (is): hie skoot fon ju Ladere un fäl ap dän Kop : er stürzte von der Leiter und fiel auf den Kopf. 12. etwas schnell tun, schnell bewegen: die Bakker skoot dät Brood tou dän Ougend oun : der Bäcker schob das Brot schnell in den Ofen hinein. 13. einen Gegenstand mit dem Fuß werfen: hie skoot dän Baal truch ju epene Dore : er schoss den Ball durch die offene Tür.

skeelde (a) iek skeelde, du skäldst, hie/ju skäldt, wie skeelde; skoolt, skoolten; skúulden; skeelde! skeeldet!

1. schimpfen, schelten: wan uus Bääsje mäd uus skäldt, dan boalt ju Düütsk : wenn unsere Oma mit uns schimpft, dann redet sie Deutsch. 2. (+ sik) nennen: (scherzhaft) wo skeelde do sik? : wie nennen die sich?; wie heißen die? 3. tadeln: die Koaster skoolt mäd do Skoulwäänte, wiel jo mäd n Baal two Ruten kuutsmíeten häbe : der Lehrer tadelte die Schüler, weil sie mit einem Ball zwei Fensterscheiben zerworfen haben. 4. (+ sik) sich zanken.

rulje

1. rollen; ins Rollen bringen: wie rulden ju Tunne uur de Gräid : wir rollten die Tonne über den Rasen. 2. rollen; ins Rollen kommen (is): die Baal rulde uur dät Fäild : der Ball rollte über das Feld.

oustoitje

abprallen: die Baal stoitet fon de Múre ou : der Ball prallt von der Mauer ab.

ousponne

mit der Hand bespannen: iek kon dän Baal nit ousponne : ich kann den Ball mit der Hand nicht bespannen.

ousmiete

1. abwerfen, hinunterwerfen: hie smeet dän Baal fon ju Trappe ou : er warf den Ball von der Treppe ab. 1.2 do Knäächte smeten do Hojíerven fon dän Woain ou : die Knechte warfen die Heugarben vom Wagen ab. treffen: n Knikker ousmiete : eine Murmel treffen. 3. Gewinn bringen: dät häd n groten Fertjoonst ousmíeten : das hat einen hohen Gewinn erzielt.

grabbelje

1. grapschen, greifen, tasten: hie grabbelde dän Baal tou dän Sloot uut : er grapschte den Ball aus dem Graben heraus. 2. im Dunkeln oder im Wasser herumtasten: hie grabbelde in t Tjuustergen ätter ju Doorklinke : er griff im Dunkeln nach der Türklinke. 3. mit den Händen in einer Masse herumwühlen. [engl. grapple]

bifoatje

1. berühren, betasten: dät Bäiden doarste dän Baal nit bifoatje : das Kind durfte den Ball nicht berühren. 2. (+ sik) sich befassen; sich beschäftigen: hie häd sik deer oafte mäd bifoated : er hat sich häufig damit beschäftigt.

balgje

im Spiel miteinander kämpfen; sich raufen: do Wäänte balgje sik uum dän Baal : die Jungen raufen sich um den Ball.

bäätuur

nach hinten; rückwärts hinter sich: hie tried dän Baal bäätuur : er trat den Ball rückwärts hinter sich.

bäältwieze

haufenweise.

bäälterg

1. bucklig, holperig, uneben: truch ju Waamte is ju Sträite wät bäälterg wuden : durch die Wärme ist die Straße etwas bucklig geworden. 2. hügelig: bie Damme wädt dät Lound wät bäälterg : bei Damme wird das Gelände etwas hügelig.